Tessin – 6 Tipps für den Urlaub in der Schweizer Sonnenstube
Die Schweizer Sonnenstube liegt gleich hinter dem Gotthard – hier beginnt der Süden Europas. Mit jedem Kilometer wird die Luft etwas wärmer, die Berge etwas grüner und das Landschaftsbild wechselt von alpinen Nadelwäldern zu mediterranen Palmen.
Wer selbst einmal die Strecke gen Süden gefahren ist, der kennt das Urlaubsfeeling, welches einen im Tessin überkommt, ist man erst einmal auf der Südseite der Alpen angelangt. Seit dem 6. Juni 2020 können alle Freizeitbetriebe und touristischen Angebote wieder öffnen, sodass abwechslungsreichen Ferien in der Schweizer Sonnenstube nichts mehr im Wege steht.
Hier kommen sechs Tipps für die Ferien in der Schweizer Sonnenstube Tessin:
Tipp Nr. 1: Sentiero Cristallina: Drei Tage in den Tessiner Alpen
Die Tessiner Berghütten sind wieder geöffnet. Also nichts wie los in die Natur, denn was gibt es Schöneres, als auf alpinen Höhen und in stillen Tälern zu wandern. Der 42 Kilometer lange Sentiero Cristallina gehört zu den schönsten Bergwanderungen der Schweiz. Er startet in Bignasco im hinteren Maggiatal und geht über die Cristallinahütte ins Bedrettotal bis nach Airolo.
Der erste Tag führt durch die magische Natur des Bavonatals, dem wildesten Tal des Tessins. Am Fluss entlang geht es vorbei am 108 m hohen Wasserfall in Foroglio und zwölf Weilern mit typischen Tessiner Steinhäusern bis nach San Carlo.
Am zweiten Tag folgt ein Anstieg hoch zum Robiei-Stausee mit Blick auf die Eismassen des Basodino-Gletschers und weiter bis zur Capanna Cristallina. Der Höhenweg auf der Sonnenseite des Bedrettotals bringt den Wanderer am dritten Tag durch Hochmoorlandschaften mit Ausblicken aufs Gotthardmassiv.
Weitere Infos gibt es hier: ticino.ch/hike203
Tipp Nr. 2: Frische Abkühlung an einsamen Badeplätzen der Schweizer Sonnenstube
Wasser spielt im Tessin eine grosse Rolle. Zwei Seen mit mehr als 160 Kilometer langer Küste, rauschende Wasserfälle und idyllische Bergseen prägen das Landschaftsbild der italienischen Schweiz und geben dem Tessin seinen natürlichen Charakter.
Eine besondere Faszination auf die Menschen üben die Tessiner Flüsse aus. Smaragdgrün oder türkisblau schimmernd sucht sich das kristallklare Wasser seinen Weg durch die ausgewaschene Felsenlandschaft der ursprünglichen Täler und lädt zur Abkühlung an heissen Sommertagen.
Bekannter für ihre Badespots sind die Flüsse Maggia und Verzasca, aber auch an den Wasserläufen des Ticino, Melezza, Isorno oder der Breggia befinden sich viele versteckte Badeorte und unzählige natürliche Wasserbecken sowie kleine Strände mit feinstem Sand.
Das Tessin ist reich an unzähligen Badeplätzen an menschenleeren Orten, ideal zur Abkühlung nach einer Wanderung, einer Radtour oder einfach nur, um Sommer und Sonne zu geniessen und im sprudelnden Nass wieder die Kräfte zu mobilisieren.
Mehr Informationen gibt es hier: ticino.ch/gewaesser
Tipp Nr. 3: Il grotto ticinese – kulinarische Tradition der italienischen Schweiz
Wer noch nie im Schatten der Bäume auf einer Steinbank gesessen hat, mit einem Tazzin in der Hand und einer dampfenden Polenta vor der Nase – kurz, wer noch nie in einem Tessiner Grotto war, der sollte dieses Versäumnis schnellstmöglich nachholen.
In den traditionellen Lokalen, die zum Tessin gehören wie die Sonne zum Sommer, wird authentische regionale Küche serviert. Sie waren ursprünglich die Kühlschränke unserer Vorfahren, um Lebensmittel wie Wurst, Käse oder Wein auch während der grössten Sommerhitze kühl zu lagern. Denn im Grotto ist die Temperatur über das ganze Jahr hinweg konstant kühl.
Im Laufe der Zeit verwandelten sich die Felshöhlen in rustikale Gaststätten, in denen heute an Tischen und Bänken aus Granit im Freien unter jahrhundertealten Laubbäumen authentische Tessiner Gerichte aufgetischt werden.
Weitere Infos hier: ticino.ch/grotto
Tipp Nr. 4: Food & Wine Tour – neu in Locarno und Bellinzona
Einen Ort kulinarisch zu entdecken ist ein besonderes Reisevergnügen. Nach Lugano hat das Tessin deshalb seit Juni 2020 auch eine Food & Wine Tour in Bellinzona und in Locarno im Programm. Geführt von einem einheimischen Guide geht es während des dreieinhalbstündigen Rundgangs jeweils durch die historischen Stadtzentren.
Unterwegs wird dabei immer wieder in charakteristischen Restaurants und Bars Halt gemacht, um typische Tessiner Spezialitäten wie regionale Käsesorten, aromatische Salametti, Risotto oder Polenta zu verkosten. Begleitet werden die Speisen von regionalen Weinen wie dem Tessiner Merlot und spannenden Anekdoten zu den verschiedenen Lokalitäten der Stadt.
Der süsse Abschluss darf dabei natürlich nicht fehlen, sodass der Spaziergang mit Degustation zu einem Menü mit verschiedenen Gängen wird. Die Tour wird ganzjährig auf Anfrage durchgeführt und kann auch als vegetarische oder vegane Variante gebucht werden.
Infos zur Food & Wine Tour gibt es hier: ticino.ch/foodwinetour
Tipp Nr. 5: Neuer MTB-Trail am Monte Tamaro bei Lugano
Bikefans können sich über eine neue MTB-Strecke auf dem Monte Tamaro in der Region Lugano freuen. Die 32 Kilometer lange, technisch anspruchsvolle Rundtour Tamaro Bike Nr. 362 bietet herrliche Ausblicke auf den Luganersee und den Lago Maggiore. Von Rivera geht es hoch per Seilbahn auf die Alpe Foppa, von wo aus der erste steile Anstieg auf unbefestigtem Weg startet.
Über 330 Höhenmeter später lohnt ein Stopp in der Capanna Tamaro mit 360-Grad-Panoramasicht auf die Tessiner Seen und Berge. Hier können die Batterien aufgeladen werden für die langen und herausfordernden insgesamt ca. neun Kilometer langen Singletrail-Abfahrten, die jetzt folgen, hinunter in die Region Malcantone bis nach Bedano. Von dort geht es zurück nach Rivera, durch kleine Tessiner Dörfer bis zur Talstation der Bergbahn.
Beim Aufstieg sind auf der ca. Dreieinhalb-Stunden-Tour 756 Höhenmeter und im Abstieg 1811 Höhenmeter zu bewältigen.
Infos zum Trail: ticino.ch/tamarobike
Tipp Nr. 6: Neuer Themenweg auf dem Monte Ceneri in der Schweizer Sonnenstube
Der Bedeutung des Monte Ceneri im Nord-Süd-Verkehr trägt ein neuer Themenweg Rechnung, der im Frühling 2020 fertiggestellt wurde. Während man mit der geplanten Eröffnung des Ceneri-Basistunnels Ende 2020 auf den Schienen schneller von Nord nach Süd gelangt, geht es zu Fuss gemächlich über den gleichnamigen Berg im Herzen der italienischen Schweiz.
Die sieben Kilometer lange «Via del Ceneri» startet in der Magadino-Ebene am Bahnhof von Cadenazzo und führt hoch auf den Ceneri-Pass zur neuen Piazza Ticino. Ein historischer Weg, auf dem im Laufe der Jahrhunderte Wanderer, Pilger, Armeen und Händler unterwegs waren, um die Alpen zu überqueren. Informationstafeln entlang der Strecke geben Auskunft zu Geschichte und Kultur.
Sehenswürdigkeiten auf dem Weg zeugen vom einstigen Leben in der Region. Dazu gehört eine restaurierte Mühle, ein Roccolo (ein gemauerter Turm für die Vogeljagd), ein Radio-Museum, Kirchen und Kapellen sowie das symbolische Totem auf der Piazza Ticino, welches aus dem für den Bau der Alptransittunnel am Gotthard und Ceneri gewonnenen Gestein hergestellt wurde.
Mit einem Höhenunterschied von 420 Metern ist die Wanderung für Familien geeignet und die illustrierten didaktischen Tafeln entlang der Strecke sorgen für Spannung bei den Kindern. Bei der Piazza Ticino wurde eine Art Museum eingerichtet, das eine Bildergalerie mit Lehrtafeln enthält, welche die Mobilitätgeschichte des Monte Ceneri im Laufe der Jahrhunderte erzählt.
Weitere Informationen zum Themenweg gibt es hier: ticino.ch/hike103
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