Hamburgs neue Perle: Das Ameron Hotel Speicherstadt
Was für ein Blick: Ich stehe in der 7. Etage des neuen “Ameron Hotel Speicherstadt” und blicke vom Balkon meiner Suite auf das Dächermeer dieses historischen Hamburger Wahrzeichens, das dem erst im September eröffneten Haus seinen Namen gab. Hier pochte jahrhundertelang das Herz des weltweiten Kaffeehandels. Hier wurden die “Hamburger Pfeffersäcke” reich und berühmt. In diesen vielen mehrstöckigen backstein-roten Gemäuern, zwischen 1883 und 1927 auf Tausenden Eichenpfählen erbaut, umgeben von Kanälen und Fleeten, begannen vor mehr als hundert Jahren Hamburger Kaufleute mit Kaffe, Tee und Gewürzen zu handeln. Unweit der Elbe und des Hamburger Hafens entstand hier, unterteilt in mehrere gewaltige Gebäude-Blöcke, das größte Speicher- und Lagerhausensemble der Welt. All diese Speicherbauten wurden zwischen Fleete und Straßen gesetzt, um das Be- und Entladen der kostbaren Waren sowohl von der Wasser- als auch von der Landseite möglich zu machen. Und hier stehe ich nun nach meiner Ankunft in diesem wunderbaren Haus, bei Sonnenuntergang, die moderne Suite im Rücken und eine frische Brise Hafen-Duft in der Nase. Der blaue Himmel, die vielen kleinen eisernen Brücken über den Kanälen, die St. Katharinen Kirche gegenüber – all das scheint zum Greifen nah. Ach, da pocht auch mir das Herz!
“Block O”, so nennt sich der Gebäudekomplex, in dem das Viersterneplus-Haus seine Heimat gefunden hat. Als vor wenigen Jahren die Hamburger Zentrale eines der größten Kaffeedienstleister der Welt aus diesem Haus auszog, um fortan ein paar Meter weiter in einem großen, weißen ovalen Büroturm an der “Coffee Plaza” in der Hafencity zu residieren, nutzte die “AMERON Hotel Collection” (gehört zur Hotelmarke Althoff Hotel Collection) die Gelegenheit und baute das unter Denkmalschutz stehende und der städtischen HHLA Hamburger Hafen und Logistik AG gehörende Haus zu einem wunderbaren Hotel um – dem ersten und einzigen in der Speicherstadt.
Dieses Haus steht nun “mittenmang”, wie man in Hamburg zu sagen pflegt: An der Schnittstelle von Speicherstadt und Hafen City. Hier trifft Alt auf Neu, Tradition auf Moderne, Geschichte auf Gegenwart. Während die Speicherstadt 2014 für das UNESCO-Weltkulturerbe nominiert wurde (die Entscheidung fällt wahrscheinlich im Sommer 2015), entsteht gleich gegenüber mit der Hafencity eine neue und stetig wachsende “Stadt in der Stadt”. Das Ameron Hotel Speicherstadt steht an der Nahtstelle zwischen zwei touristischen Highlights: den alten Speichern mit ihren vielen Museen, dem berühmten Miniatur Wunderland und dem Hamburg Dungeon auf der einen, und der modernen Hafencity auf der anderen Seite: direkt an der Elbe, mit modernster Architektur, der Elbphilharmonie und den dicken Pötten, die fast täglich am nahegelegenen Cruise Center festmachen, um neue Kreuzfahrt-Gäste einzuladen und auf großer Fahrt über die Weltmeere zu schippern. Alles vom Hotel aus bequem zu Fuß erreichbar.
Meine Suite
Diese Mischung aus Tradition und Moderne spiegelt sich auch im Hotel wieder. Das Haus bietet seinen Gästen eine ganz besondere Kombination aus historischem Kontext und innovativem Design. Die 192 gemütlichen Zimmer und Suiten sind in warmen, erdigen Farbtönen gestaltet; die Ausstattung ist von den klaren, schnörkellosen Linien der 50er- und 60er-Jahre geprägt, mit einer modernen Kombination aus hochwertigen Materialien wie Holz, Glas, Granit, Leder und Chrom. Ich wohne in einer der acht 34 Quadratmeter großen und gemütlich eingerichteten Smart Junior Suites mit großzügigem Wohnbereich, begehbarem Kleiderschrank, einer Kitchenette mit Kaffeemaschine und darf auf einem King Size Bett in Übergröße schlafen – mit Blick auf die St. Katharinen Kirche gleich gegenüber.
Wenn ich auf den Balkon trete und nach unten schaue, blicke ich auf einen der vielen Kanäle, das Brooksfleet, das von einer historischen Eisenbrücke überspannt wird, und das Hauptgebäude des Hotels mit der 1887 gegründeten Hamburger Kaffeebörse und dem benachbarten Hotelrestaurant verbindet. Dort, im 275 Quadratmeter großen Börsensaal, wo bis 1958 Rohkaffee gehandelt wurde, finden heute bei Veranstaltungen bis zu 200 Personen Platz. Die angrenzende Terrasse mit einmaligem Blick auf das Fleet lässt sich ideal für Kaffeepausen und kleine Empfänge nutzen.
Blick von der Suite auf den Börsensaal und das Restaurant Cantinetta (unten rechts)
Nebenan, im einzigen Neubau des Hotel-Komplexes, tischen die Köche des hauseigenen “Cantinetta Ristorante” italienische Küche auf. Küchenchef Sebastian Michels bezieht die Produkte für seine landestypischen Gerichte ausschließlich von regionalen Anbietern oder direkt aus Italien – erntefrisch, saisonal und von allerhöchster Qualität. Nicht nur die Kulinarik des “Cantinetta” besticht, auch die Einrichtung ist ein Augenschmaus: Filigrane italienische Lampen, die an große “Lollobrigida-Hüte” erinnern und einzeln dimmbar sind, schweben über den Gästen und tauchen den im Stil der 1950er und 60er Jahre eingerichteten Raum und seine unterschiedlich gestalteten Sitzmöbel und farbenfrohen Kissen in eine bezaubernde Atmosphäre, die das Essen zum Erlebnis werden läßt.
Wer durch den Eingang des Hotels den Weg über die breite Treppe in die Lobby genommen hat (alternativ gibt es natürlich einen Fahrstuhl), wird von einem bezaubernd charmantem Wandgemälde begrüßt, das einen Seemann beim Küssen einer “Hamburger Deern” zeigt. Motive wie diese gibt es erfreulicherweise mehrere im Haus. Dem Empfang in der Lobby, die den Gast mit warmen und dunklen Farbtönen begrüßt, schließt sich eine Bibliothek mit Lounge-Charakter an, die den Übergang zur Hotel-Bar bildet. Herrlich gemütliche Sofas und Sessel, gut bestückte Bücherregale mit interessanter Lektüre, Schiffsmodelle, Fotos mit Afrika-Motiven, Ausstellungsvitrinen mit Skulpturen und Objekten, die sowohl an die alte “Kaffee-Tradition” des Hauses, als auch an die Nähe zum Hamburger Hafen erinnern, laden zum entspannten Verweilen ein, sei es, um ein Buch zu lesen, den Drink nach dem Abendessen zu genießen oder einfach nur zu “relaxen”. Das kann man auch ganz wunderbar weiter oben, in der 7. Etage: Hier befindet sich der 150 Quadratmeter große Vitality Spa-Bereich, mit finnischer Sauna, Sanarium, Fitnessraum und Dachterrasse – Panorama-Blick über Speicherstadt und Hafen City inklusive.
Seemann und “Hamburger Deern” im Eingangsbereich
Das Team des Hauses ist jung, hoch motiviert und gut eingespielt: Zwei Jahre lang hat der Umbau des ehemaligen Bürokomplexes zum Hotel gedauert. Fast alle Mitarbeiter waren von Anfang an dabei und durften beim Einrichten des Hotels mit Hand anlegen. So kennt sich das überaus freundliche Team des Hotel-Restaurants nicht nur in der offenen Showküche aus, sondern auch in den Zimmern und Suiten – weil die Mitarbeiter dort schon selbst Teppiche ausgerollt oder Lampen mit aufgestellt haben. Das ist in anderen Häusern nicht immer der Fall.
Am nächsten Morgen stehe ich wieder da auf meinem Balkon und schaue auf Dächer und Zinnen der Speicherstadt. Zum Aufstehen war es eigentlich noch viel zu früh: Die netten Gespräche in Restaurant und Hotelbar ließen den Abend lang werden. Die Augen sind noch klein und das King Size Bett eigentlich viel zu gemütlich, um mich jetzt schon aus den Kissen zu wühlen. Aber der Blick auf das historische Speicher-Ensemble, vom sanften Blau-Rot des nahenden Sonnenaufgangs geweckt, läßt mein Fotografenherz pochen und mich doch früher aufstehen, als geplant. Die ersten Möwen kreischen und aus der Ferne tutet einer der dicken Pötte, wahrscheinlich auf dem Weg zur Nordsee. Irgendein Seemann wird gerade seine Hamburger Deern verlassen und zum Abschied küssen, so wie auf dem Wandgemälde unten vor der Lobby. Und auch ich muß mich wieder auf den Weg machen. Ich verlasse dieses schöne Haus und sage mir: “Ich war mittenmang. Schön war’s!”
Lust auf noch mehr Ameron? Hier geht’s zum Ameron Mountain Hotel in Davos (click!)
Sonnenaufgang über der Speicherstadt
Text und Fotos: © Peter von Stamm
Journalist, Hörfunk-Autor, Podcast-Betreiber, Texter, Travel- und Hotel-Blogger, Fotograf und Content Creator
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ADRESSE & KONTAKT zum Hotel:
AMERON Hotel Speicherstadt Hamburg
Am Sandtorkai 4
20457 Hamburg
Tel: +49 40 638589 0
info@hotel-speicherstadt.de
www.hotel-speicherstadt.de
KATEGORIE 4-Sterne plus
GENERAL MANAGER Michael Lutz
Die AMERON Hotel Collection ist eine 4-Sterne plus Hotelmarke unter dem Dach der ALTHOFF Hotels, mit Sitz in Köln. Die AMERON Hotels sind bereits in Berlin, Köln, Bonn, Frankfurt, Euskirchen und in der Schweiz in Luzern vertreten. 2015 wird das AMERON Hotel in Davos neu eröffnet. Die ALTHOFF Hotels betreiben neben der Marke AMERON die ALTHOFF Hotel Collection. Zur Hotelgruppe zählen derzeit insgesamt 15 individuelle Hotels (7 im 5-Sterne und 8 im 4-Sterne-Plus-Segment) in Deutschland, Schweiz, Frankreich und Großbritannien.
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— Peter von Stamm (@petervonstamm) 2. November 2014
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